Buchheim

"Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde" -Hildegunst von Mythenmetz

Freitag, März 23, 2007

Apropos Meer!

Wo ich letzthin literarisch grad beim Thema "Meer" war, fiel mir ein, daß ich an dieser Stelle auch den Schwarm mal erwähnen könnte. Nach den bisherigen Lobeshymnen ist der Ausgewogenheit halber ein Verriss ohnehin überfällig. Also:

"Der Schwarm" von Frank Schätzing

Falls das hier irgendjemand lesen sollte: Leute, laßt die Finger davon. (Obwohl... wahrscheinlich hatte es außer mir sowieso schon jeder gelesen)

Kurzurteil: Schund!

Mittellanges Urteil: Der Autor ist eine klugscheißende Laberbacke (Logorrhoe?), die nicht bis 3 zählen kann (zwei Tage nach dem 24. April ist bei ihm der 30 April. Warum um Gottes Willen schreibt er großkotzig das Datum über jedes Kapitel, wenn er es schlicht nicht kann?), das Buch ist doppelt so lang wie notwendig, die Charaktere sind unglaublich klischeehaft, die Handlung schreit die gesamte Zeit "Verfilm mich! LO-HOOS! Hollywood, große Sta-hars, macht schon, ich bin ein Blockbuster! B-L-O-C-K-B-U-S-T-E-R!!" und das Ende... tja. Nach 999 hochdramatischen Seiten, auf denen alles auf den ganz, ganz großen Showdown hinausläuft, macht es auf der 1000. Seite leise *puff* und ... nun, und was? Nichts.

Ausführliches Urteil:... Nein. Eigentlich ist alles gesagt.

Sonntag, März 18, 2007

Sensation: Bernsteinzimmer entdeckt!

Und zwar befindet es sich in Frankfurt. So befremdlich das auch zunächst klingen mag, ist es bei genauerem Nachdenken doch naheliegend. Wo denn auch sonst?
Anläßlich der Eröffnung der besagten Räumlichkeiten vor zwei Wochen (ein ganz wundervolles Ereignis!) habe ich mich veranlaßt gesehen, mich mal wieder näher mit den Werken Bernsteins und seiner Kollegen zu befassen:

" 'Da: Das Meer!' Das maritime Ouevre der Neuen Frankfurter Schule"

Wie bei fast allen Werken von Deutschlands erfolgreichster Boygroup ein reines Vergnügen. Anstelle großer und trotzdem unzulänglicher Lobeshymnen hier ein kleiner Auszug eines Gedichtes von (natürlich) Bernstein:

"Ballade vom Fisch"

Der Fisch streicht durch die Wellen
Im nassen Element
Kein Dichter kann erhellen
Was ihm im Herzen brennt

Er hastet durch die Wogen
Es ist schon tiefe Nacht
Sein Weib hat ihn betrogen
Sein Kind hat ihn verlacht

Vom Schmerz wird er getrieben
Der Gram wirft ihn an Land
Man fand ihn früh um sieben
Im heißen Sand am Strand

Sonntag, März 11, 2007

Finnland!

Recht mager sah es bis vor kurzem in meinem Bücherregal im Bereich finnische Literatur aus, eigentlich befanden sich dort bislang nur "Der Kneipenmann" und "Der Weihnachtsmann schlägt zurück", beides von M. A. Numminen (erhältlich bei Zweitausendeins) und sehr empfehlenswert. Diese peinliche Lücke habe ich jetzt begonnen zu füllen und habe mit dem ersten Versuch bereits einen echten Volltreffer gelandet:

"Der Sohn des Donnergottes" von Arto Paasilinna.

Ukko, besagter Donnergott, ist in seiner Position als Obergott ein wenig ungehalten, da die Finnen nicht mehr so recht an ihn und die anderen finnischen Götter glauben. Also beschließt er, seinen Sohn nach Finnland zu schicken, um ein wenig Überzeugungsarbeit zu leisten. Diese Methode hat sich schließlich bereits bewährt (obwohl man sie natürlich optimieren kann), und was die Konkurrenz kann...
Herrlich absurder Humor, seltsame und allesamt in ihrer Skurilität sehr liebenswerte Figuren, ein absolut wundervolles Lesevergnügen.
Ich bin sehr glücklich mit diesem Fund und werde wohl nächstens mehr von Paasilinna lesen. "Der wunderbare Massenselbstmord" klingt beispielsweise auch sehr... finnisch.