Buchheim

"Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde" -Hildegunst von Mythenmetz

Dienstag, Dezember 27, 2011

Rosenhof - Der Wille zum Wissen

Einer der schönen Aspekte am Weihnachtsfest- neben den ausufernden Gelagen und den lustigen Familienzusammenkünften- ist ja die vielfältige Lektüre, welche nette Menschen zu diesem Anlaß zu verschenken pflegen. Als erstes widmete ich mich dieses Jahr dem Kriminalroman

"Kleine Biester" von Rob Alef

einem Autor, den ich bereits in der Vergangenheit als ausgesprochen intelligent und witzig erlebt hatte. Auch in diesem neuesten Fall der Komissare Pachulke und Zabriskie und ihrer diversen eigenwilligen Kollegen übertrifft Alef sich mit absurden Handlungssträngen und originellen Wendungen wieder selbst. Ihm gelingt mit seinen Protagonisten das Kunststück, daß man sich durchgehendend trotz aller satirischer Überzeichnung des Eindrucks nicht erwehren kann, genau solchen- man verzeihe mir die Ausdrucksweise- bekloppten Gestalten schon begegnet zu sein. Ob es die engagierte Elternvertreterin ist, das Lehrpersonal, der- sagen wir mal vorsichtig- fürsorgliche Priester, die ehrgeizigen Eltern oder die diversen Schüler selbst sind.
Selten habe ich mich bei einem Roman- einem Kriminalroman gar- so amüsiert. Egal, ob es sich um die ökologisch angebaute Passionsfrucht-Physalis-Kaltschorle aus der Magdeburger Börde für Notker-Frodo und Sigrun-Genoveva handelt, um die gepanschten Lateinvokabeln und chemischen Formeln ohne Lizenz, die sich wißbegierige Schülerinnen beim Dealer im Park besorgen oder um den historischen Exkurs zu schwedischen Siedlungen und dem ersten Möbelhaus zur Zeit des dreißigjährigen Krieges- es wird die Leser dieses blogs eventuell ebenfalls überraschen, daß König Gustav Adolf einen unehelichen Sohn namens Billy hatte.

In jedem Fall hoffe ich sehr, daß der Ideenreichtum, und die respektlose Genialität von Rob Alef noch für weitere Romane ausreichen. Einen hilfreichen Rat kann ich werdenen Eltern jedoch jetzt schon geben: bei der Namenswahl sollte bedacht werden, daß, ehe man Rosemarie-Tallulah zum Abendessen gerufen hat, die Suppe bereits kalt geworden ist.

Samstag, Dezember 03, 2011

Beiß mich

Trotz der besinnlichen Zeit da draußen vor den Fenstern- oder möglicherweise auch als Kontrastprogramm genau deswegen- wäre es hier eigentlich mal wieder Zeit für einen gepflegten Verriß. Für diesen Zweck drängt sich natürlich wenig so deutlich auf wie

"Twilight" von Stephenie Meyer

Nun ist es allerdings erstens so, daß ich mich beim besten Willen und bei aller Selbstverachtung nicht dazu durchringen kann, mit dieser endlos ausgewalzten Sonntagspredigt zum Thema voreheliche Enthaltsamkeit wertvolle Lebenszeit zu verplempern. Zum zweiten muß ich neidlos anerkennen, daß im Grunde der folgenden wundervollen, brillianten und unglaublich komischen Auseinandersetzung nichts mehr hinzuzufügen ist: Liebe Stephenie Meyer
Ich begnüge mich also an dieser Stelle mit einem Verweis und gebe mich weiter sentimentalen Erinnerungen an meine Kindheit und Rüdiger, den kleinen Vampir hin. Er und seine Familie blutsaugen schon wegen wundervoller Namen wie "Dorothee von Schlotterstein-Seifenschwein" in einer ganz anderen Liga.