Buchheim

"Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde" -Hildegunst von Mythenmetz

Freitag, Mai 13, 2011

Der Teufel ist ein Eichhörnchen

Im allgemeinen widerstrebt es mir, von einem "Hype" zu sprechen, aber in den letzten Jahren-genaugenommen wohl seit dem sensationellen Erfolg von Harry Potter- werden neu erscheinende Jugendbuchreihen zunehmend auch von der "seriösen", erwachsenen Literaturkritik bemerkt und überwiegend empfohlen. Dies muß nichts schlechtes sein, auch ich beschäftige mich gern dann und wann und stets mit großem Genuß sowohl mit den Klassikern meiner Kindheit als auch mit neuen Kinder- und Jugendbüchern. Gute Literatur bleibt gut, auch wenn die primäre Zielgruppe deutlich jünger ist als ich es bin.
Letzthin bin ich der positiven Kritik und optisch wundervollen Aufmachung der sogenannten

"Edelsteintrilogie (Rubinrot, Saphirblau und Smaragdgrün)" von Kerstin Gier

erlegen. Auf die Hauptmotive der Handlung wird durch den Untertitel "Liebe geht durch alle Zeiten" wohl deutlich hingewiesen- Zeitreisen und große Gefühle- und ich muß gestehen, ich habe einige Stunden mit großem Genuß und dem Gefühl gelungener Unterhaltung die Abenteuer von Gwendolin und Gereon verfolgt.
Leider erliegt die Autorin der Versuchung, durch häufige Erwähnung aktueller Kinofilme und Lieder Aktualität erzeugen zu wollen. Dies gelingt zwar durchaus, jedoch dürfte dieser Identifikationspunkt sehr vergänglich sein. Es steht zu befürchten, daß Kinder und Jugendliche in 5 Jahren bereits mit einem irritierten "bah, wie uncool" auf Lady Gaga-Zitate reagieren werden. Das ist schade, denn eigentlich hätte diese Reihe einen etwas langlebigeren Ruhm verdient. Aber zu einem echten Klassiker gehört wohl doch mehr. Auch die Aufteilung in eine im Jahresabstand erscheinende Trilogie führt zu einigen Längen und Redundanzen und erscheint mir im Nachhinein für die Komplexität der Handlung nicht zwingend und doch vor allem marketingstrategisch motiviert zu sein.

Nichtsdestotrotz konnte ich mich wieder einmal des Eindrucks nicht erwehren, ich wäre im Grunde meines Herzens doch eine verkappte Romantikerin. Bitte nicht weitersagen.