Buchheim

"Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde" -Hildegunst von Mythenmetz

Freitag, März 23, 2007

Apropos Meer!

Wo ich letzthin literarisch grad beim Thema "Meer" war, fiel mir ein, daß ich an dieser Stelle auch den Schwarm mal erwähnen könnte. Nach den bisherigen Lobeshymnen ist der Ausgewogenheit halber ein Verriss ohnehin überfällig. Also:

"Der Schwarm" von Frank Schätzing

Falls das hier irgendjemand lesen sollte: Leute, laßt die Finger davon. (Obwohl... wahrscheinlich hatte es außer mir sowieso schon jeder gelesen)

Kurzurteil: Schund!

Mittellanges Urteil: Der Autor ist eine klugscheißende Laberbacke (Logorrhoe?), die nicht bis 3 zählen kann (zwei Tage nach dem 24. April ist bei ihm der 30 April. Warum um Gottes Willen schreibt er großkotzig das Datum über jedes Kapitel, wenn er es schlicht nicht kann?), das Buch ist doppelt so lang wie notwendig, die Charaktere sind unglaublich klischeehaft, die Handlung schreit die gesamte Zeit "Verfilm mich! LO-HOOS! Hollywood, große Sta-hars, macht schon, ich bin ein Blockbuster! B-L-O-C-K-B-U-S-T-E-R!!" und das Ende... tja. Nach 999 hochdramatischen Seiten, auf denen alles auf den ganz, ganz großen Showdown hinausläuft, macht es auf der 1000. Seite leise *puff* und ... nun, und was? Nichts.

Ausführliches Urteil:... Nein. Eigentlich ist alles gesagt.

2 Comments:

Blogger Edgar Loesel said...

Selten habe ich mich so über eine Buchkritik amüsiert! Großartig! Mehr davon! Ein ähnliches Lesgefühl hatte ich übrigens bei Michael Crichtons "Timeline". Aber der hat es ja auch zur - sicherlich sehr lukrativen - Masche gemacht, Prosafassungen von Drehbüchern statt Romanen zu schreiben.

9:49 AM  
Blogger Edgar Loesel said...

Immerhin gibt es etwas, wofür man Herrn Schätzing schätzen kann: Schätzing schätzt durchaus gute Bücher. Folgendes fand sich im Kölner Stadt-Anzeiger vom 16.5.2007:

Schätzings Nummer eins
VON RÜDIGER HEIMLICH, 16.05.07,

[...] Der Weltuntergang findet bekanntlich an einem Donnerstag statt. Der Planet muss bedauerlicherweise einer galaktischen Umgehungsstraße weichen, was insbesondere die Mäuse verärgert, immerhin bestellten und bezahlten sie den Planeten einst. Als Arthur Dent gegen die für ihn ein wenig plötzlich kommende Apokalypse protestiert, klärt ihn sein Freund Ford Prefect darüber auf, dass die Pläne für die Umgehungsstraße immerhin einige Millionen Jahre ausgelegen hätten und Zeit genug gewesen wäre, Einspruch einzulegen.

Für Frank Schätzing, immerhin selbst Weltuntergangs-Spezialist, ist das alles „höherer Blödsinn“, ganz wunderbar absurd, philosophisch und logisch gesehen aber völlig in Ordnung. Überhaupt ist „Per Anhalter durch die Galaxis“, der Sciencefiction-Roman von Douglas Adams „meine Nummer eins“, verriet Schätzing [...]. Adams spiele mit den Perspektiven und relativiere den Menschen als „Krönung der Schöpfung“ - bei Adams haben Mäuse, Delphine und Ameisen intelligentere Einsichten als der sich ob seiner überlegenen Intelligenz reichlich arrogant gebärdende Mensch.
[...]
Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1176113430242.shtml

10:58 AM  

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