Feng Shui
Da man ja nicht immer nur der schöngeistigen Literatur frönen kann, las ich heute morgen zum Frühstück eine Zeitung mit dem Ziel, mich ein wenig über das aktuelle Geschehen in der Welt zu informieren. Recht unvermittelt stieß ich auf einen kleinen Artikel, welcher mich darüber in Kenntnis setzte, daß Kühe- genau wie auch Rehe und Hirsche- offenbar einen Magnetsinn besitzen, da sie sich stets- oder zumindest statistisch signifikant häufiger- in Nord-Südrichtung auf der Wiese drapieren.
Die Schlußfolgerung, auch der Mensch solle doch sein Bett entsprechend ausrichten, um eine erholsame Nachtruhe zu garantieren, wurde als etwas übereilt abgelehnt. Mich jedoch veranlaßte sie, die Zeitung zur Seite zu legen und mich stattdessen einmal mehr Christian Morgenstern zu widmen:
Die Tatsache allerdings, daß die Kuhstatistik mit Hilfe von Google Earth erstellt wurde, begeistert mich dann doch.
Die Schlußfolgerung, auch der Mensch solle doch sein Bett entsprechend ausrichten, um eine erholsame Nachtruhe zu garantieren, wurde als etwas übereilt abgelehnt. Mich jedoch veranlaßte sie, die Zeitung zur Seite zu legen und mich stattdessen einmal mehr Christian Morgenstern zu widmen:
Nach Norden
Palmström ist nervös geworden;
darum schläft er jetzt nach Norden.
Denn nach Osten, Westen, Süden
schlafen, heißt das Herz ermüden.
[Wenn man nämlich in Europen
lebt, nicht in den Tropen.]
Solches steht bei zwei Gelehrten
die auch Dickens schon bekehrten-
und erklärt sich aus dem steten
Magnetismus des Planeten.
Palmström also heilt sich örtlich,
nimmt sein Bett und stellt es nördlich.
Und im Traum, in einigen Fällen,
hört er den Polarfuchs bellen.
Westöstlich
Als er dies von Korf erzählt,
fühlt sich dieser leicht gequält;
denn für ihn ist Selbstverstehung,
daß man mit der Erdumdrehung
schlafen müsse, mit den Pfosten
seines Körpers stets nach Osten.
Und so scherzt er kaustisch-köstlich:
"Nein, mein Diwan bleibt- westöstlich!"
Palmström ist nervös geworden;
darum schläft er jetzt nach Norden.
Denn nach Osten, Westen, Süden
schlafen, heißt das Herz ermüden.
[Wenn man nämlich in Europen
lebt, nicht in den Tropen.]
Solches steht bei zwei Gelehrten
die auch Dickens schon bekehrten-
und erklärt sich aus dem steten
Magnetismus des Planeten.
Palmström also heilt sich örtlich,
nimmt sein Bett und stellt es nördlich.
Und im Traum, in einigen Fällen,
hört er den Polarfuchs bellen.
Westöstlich
Als er dies von Korf erzählt,
fühlt sich dieser leicht gequält;
denn für ihn ist Selbstverstehung,
daß man mit der Erdumdrehung
schlafen müsse, mit den Pfosten
seines Körpers stets nach Osten.
Und so scherzt er kaustisch-köstlich:
"Nein, mein Diwan bleibt- westöstlich!"
Die Tatsache allerdings, daß die Kuhstatistik mit Hilfe von Google Earth erstellt wurde, begeistert mich dann doch.
1 Comments:
Hallo Esmeralda,
ich bin heute auf Dein Blog gestoßen, und habe festgestellt, dass wir die gleiche Namensidee für unser Blog hatten. Buchheim eben! Ich weil ich in einem Ort lebte, der Buchheim hieß und dieser Sachverhalt ziemlich genau das beschrieb, wofür ich lebe.
Von Dir habe ich heute eine interessante Anregung bekommen. Das mit der NOrd-Süd-Ausrichtung der Kühe, habe ich schon gelesen. Aber erst durch Dich bin ich auf die Idee gekommen, mein Bett ebenfalls so auszurichten, wie es auch in Buchheim stand, inzwischen lebe ich in Freiburg. Liebe Grüße Soralis
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