Buchheim

"Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde" -Hildegunst von Mythenmetz

Montag, Februar 18, 2008

Kriminalistische Schafe

Aber wo ich gerade schon mal dabei bin, da fällt mir doch ein, daß ich schon ganz lange

"Glennkill" von Leonie Swann

empfehlen wollte. Meines Wissens der bisher einzige Schafskrimi in der langen Geschichte literarischer Verbrechen. Und man sollte es nicht für möglich halten, aber das funktioniert!
Die Handlung ist recht einfach umrissen: eines Morgens findet eine Schafherde ihren Schäfer mit einem Spaten in der Brust am Boden liegend tot vor. Umgehend fangen unsere wolligen Helden unter der Leitung von Miss Maple an, sich der Aufklärung dieses seltsamen Umstands anzunehmen. Zwischendurch erfährt man noch wissenswertes über die Kunst des Grasens, Pamela-Romane (nur Nagellack-Romane sind noch romantischer!) und weitere interessante Dinge über Gras. Manchmal, so wollte mir bei der Lektüre scheinen, sind Menschen und Schafe sich in ihren Interessen gar nicht so unähnlich.

Bei Glennkill handelt es sich, wie der ein oder andere wohl schon vermutet hat, nicht um einen klassischen Krimi mit Ermittlungen, Zeugenbefragungen und Pathologie, aber Glennkill ist warmherzig, skurril, spannend, witzig, innovativ, abstrus und unheimlich liebevoll erzählt. Ein absolut uneingeschränktes Lesevergügen, das ein ganz wundervolles Gefühl beim Leser hinterläßt. Mein persönlicher Schafsheld, das möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen, ist Mopple the Whale, Gedächtnisschaf der Herde und mindestens ebenso passionierter Esser wie ich es bin.

Nicht zuletzt ist dieser Schafskrimi natürlich auch sehr lehrreich. Denn:
"Spaten sind keine Krankheit."